FAQ´s - häufig gestellte fragen

Warum eine Zahnregulierung?

  • Zahnfehlstellungen können zu Funktionsstörungen des Kaumuskels und zu Kiefergelenksbeschwerden beitragen.
  • Zahnfehlstellungen führen durch Schmutznischenbildung zu erhöhter Karies- und Zahnfleischentzündungsgefahr, vorzeitiger Zahnverlust kann folgen.
  • Ein schlecht funktionierendes Kauorgan kann Verdauungsbeschwerden fördern.
  • Meist steht natürlich die ästhetisch-kosmetische Verbesserung im Vordergrund. Schöne Zähne werden heute mit gesunden, gepflegten und "geraden" Zähnen identifiziert.

Was macht ein Kieferorthopäde?

Ein Kieferorthopäde hat sich durch seine Ausbildung auf das Erkennen und Behandeln von Zahn- und Kieferfehlstellungen sowie die damit verbundenen Fehlfunktionen spezialisiert. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Staaten kennt Österreich die Zusatzausbildung Kieferorthopädie im Ärztegesetz noch nicht, obwohl auch in Österreich die Zusatzausbildung nach dem zahnmedizinischen Abschluss noch mindestens 3 Jahre dauert, so wie international üblich.

Da die Kieferorthopädie ein Teilgebiet der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ist, dürfen die Zahnärzte ähnlich den Praktischen Ärzten alles diagnostizieren und behandeln, was sie sich zutrauen. In dieser Grauzone zwischen Kompetenz und Inkompetenz zu unterscheiden, überfordert viele Patienten oder deren Eltern.
Operative Eingriffe werden nicht vom Kieferorthopäden sondern vom Kieferchirurgen durchgeführt. Manchmal werden Fehlstellungen durch Zusammenarbeit beider Spezialisten gelöst.

In welchem Alter soll bzw. bis zu welchem Alter kann man Zähne korrigieren?

So gut wie jedes Gebissproblem, vom Kleinkind- bis ins Großelternalter, ist heute optimal lösbar. Für manche Fehlstellungen ist eine Frühbehandlung empfehlenswert. Behandlungen vor dem fünften Lebensjahr sind jedoch kaum praktikabel.

Nach oben hin gibt es keine Altersgrenze mehr, dafür wird es aber mit zunehmendem Alter sinnvoller und notwendiger mit anderen medizinischen Fachrichtungen wie der Kieferchirurgie, der Parodontologie (Behandlung von Erkrankung des Zahnhalteapparates) und der restaurativen und prothetischen Zahlheilkunde zusammenzuarbeiten.
Wir empfehlen eine erste Funktionsuntersuchung mit drei bis vier Jahren, die nächste mit beginnendem Zahnwechsel.

Ist die Behandlung mit festsitzenden Geräten (Brackets) unbedingt notwendig?

Reichen nicht auch Nachtspangen aus, die auch den Schmelz der Zähne weniger belasten?
Nur ein kleiner Prozentsatz von Zahn- und Kieferfehlstellungen, vorwiegend bei Kindern, kann erfolgreich mit abnehmbaren Geräten behandelt werden. Mit der festsitzenden Behandlungsmethode (Brackets) erreicht man kompromisslose und dauerhafte Erfolge für die bleibenden Zähne, und das in verhältnismäßig kurzer Zeit.

Eine Sonderstellung nimmt hier die Aligner Spange ein. Sie ist zwar abnehmbar, sitzt aber sehr straff und muß außer zum Essen und Zähneputzen immer getragen werden. Dadurch lassen sich viele bisher nur festsitzend behandelbare Fehlstellungen korrigieren.

Welches Behandlungsziel will ich durch die Zahnregulierung erreichen?

Vorbeugung medizinisch ernsthafter Störungen, um die Sie sich sorgen? Ästhetische Perfektion für ein "Hollywood Lächeln"? Handelt es sich um eine Frage der Zahnstellung oder ist auch die Gesichtsform für Sie ein Thema, insbesondere in der Seitenansicht? Wollen Sie bei Ihren Kindern nichts versäumen und/oder wissen, welche Gebissentwicklung zu erwarten ist?

Verursachen Brackets Schäden und Schmerzen an den Zähnen?

Unter dem Bracket ist der Zahn versiegelt, jedoch am Bracketrand können bei schlechter Mundhygiene Flecken entstehen.

Leichte Schmerzen können durch den Aktivierungsdruck auf die Zähne zu Beginn der Behandlung und unmittelbar nach den Nachstellterminen für kurze Zeit auftreten. Die Verwendung unserer modernen, hochelastischen Drahtbögen wirken dem jedoch effektiv entgegen.

Verschieben sich die Zähne nach der Regulierung wieder?

Jedes Gebiss verschiebt sich im Laufe des Lebens (natürliche Gebissalterung). Regulierte Zähne haben individuell verschiedenes Bestreben, in ihre Ursprungsposition zurück zu wandern. Will man das erzielte Ergebnis beibehalten, kann es notwendig sein, das Gebiss durch geeignete Maßnahmen wie Nachtspangen oder geklebte Retainer (unsichtbare Haltedrähte) zu stabilisieren.

Wie lange dauert eine Zahnregulierung?

Im Durchschnitt dauert eine Frühbehandlung 1-2 Jahre, eine festsitzende Zahnregulierung 2-3 Jahre. Die Zeit zwischen der Früh- und Hauptbehandlung sollte vom behandelndem Arzt kontrolliert werden.

Was ist Frühbehandlung?

Bei einigen Fehlstellungen ist es empfehlenswert mit der Behandlung bereits frühzeitig, vor der Hauptbehandlungsphase (ca. 11. bis 15. Lebensjahr), zu beginnen. Dazu zählen z.B. der Kreuzbiss, die Progenie (Rückbiss) und ausgeprägte Befunde des Distal-, Deck-, Tief- und offenen Bisses sowie Zahnbogen- und Kieferbreitendiskrepanzen.

Auch Fehlstellungen in Folge eines Traumas oder gravierender Habits, sowie psychisch oder traumatisch belastende Fehlstellungen können frühzeitig korrigiert werden. Oftmals kann ein Korrigieren von ungünstigen Funktionseinflüssen die normale Gebissentwicklung fördern. Bei manch anderen Problemen wie dem Engstand und Platzmangel kann eine richtige frühzeitige Weichenstellung die spätere Hauptbehandlungsphase günstig beeinflussen.

Selten hingegen kann dadurch die spätere Behandlung völlig vermieden werden, so kommt es, dass sich eine insgesamt sehr lange Behandlungs- und Kontrollzeit ergibt. Aus dem Bestreben die belastende Gesamtbehandlungsdauer möglichst kurz zu halten, muss das Abwägen von Vor- und Nachteilen eines frühen Beginns äußerst sorgfältig erfolgen. Die Behandlung kann erst abgeschlossen werden, wenn alle bleibenden Zähne (außer Weisheitszähne) durchgebrochen sind und reguliert werden können.